Mit dem Motorrad auf dem Bolavenplateau

—- Laos, Pakse, Bolavenplateau, Tadlo, Wasserfälle —-

Der Bolaven-Loop

Das Bolavenplateau ist eine fruchtbare Hochebene im südlichen Laos. Bekannt ist es aber eigentlich für den Kaffeeanbau, der in dem milden, regenreichen Klima, hervorragend wächst. Neben Kaffee wird aber auch sehr viel Gemüse und verschiedene Gewürze angebaut. Bevölkert wird die Gegend von verschiedenen Ethnien. Dem größten Teil, den Laven, verdankt es seinen Namen. Für die Touristen ist es aber vor allem wegen der vielen Wasserfälle interessant. Für diesen Rundkurs werden in Pakse an jeder Ecke Mopeds verliehen.

Spätstarter

Bin ich im nördlichen Laos um 7.30 immer alleine auf der Straße, gehöre ich hier zu den Spätstartern. Auch die ganzen Backpacker sind um die Zeit schon auf den Füßen. Die meisten müssen schon früh zum Bus. Ich hab eigentlich Lust auf Fahrrad und ein schlechtes Gewissen, weil ich mit dem Motorrad fahre. Aber aus Zeitgründen ist das die vernünftigste Lösung. Hört sich blöd an, wenn man drei Monate Zeit hat. Aber bei den vielen Möglichkeiten ist eben auch hier das Limit begrenzt.

Um 7.45 ist beim Motorradverleih schon reger Betrieb. Für 80.000kip pro Tag leihe ich mir für drei Tage ein Moped. Das Gefährt ist Vollautomatik, das heißt schalten entfällt. Halbautomatische mit Schaltung kosten (wie der Name schon sagt) die Hälfte. Die Fahrzeuge sind im Vergleich zu Luang Prabang um einiges günstiger.

Im Gegensatz zu meiner Unterkunft dem Sabady2 kann ich mein Rad und Gepäck dort einlagern. Mit dem Rucksack einer leicht gepackten Radtasche, die ich mit dem Spanngurt hinten befestige, geht’s los. Vom Mopedvermieter bekommt man dann noch einen Lageplan, in dem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und einige Unterkünfte eingezeichnet sind. Die kurze Runde des Bolaven-Loop geht über zwei Tage, ich hab mich für die dreitägige mit ca. 320 km entschieden.

Bolaven und Wasserfälle

Auf dem Weg zum ersten Wasserfall kann man am Straßenrand den Schmieden bei ihrer Arbeit zusehen. Sie klopfen und schleifen die Messer und Macheten für den Landbau. Eine schweißtreibende Arbeit, ist es doch schon ohne Feuer richtig heiß.

Bolavenpalteau, Laos, Schmiden am Straßenrand
Schmieden am Straßenrand
Schmied, Laos, Bolaven-Loop
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Laos, Bolavenplateau, Kind
Die Geschäftsnachfolge ist auch schon geklärt

Der Tad Pasuam

Der erste Wasserfall (Tad Pasuam) ist schön anzuschauen. Dazu ein tolles Restaurant mitten im Dschungel. Ich bin noch früh dran, bis auf zwei Mopedler alleine und kann Fotos ohne Menschenmassen schießen. Als ich eine Stunde später weiter fahre, kommt mir eine ganze Kolone von Minibussen entgegen. Glück gehabt

Laos, Bolaven, Tad Pasuam, Wasserfall
Der Tad Pasuam
Wasserfall, Laos, Tad Pasuam, Bolavenplateau
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Tad Pasuam, Laos, Kinder beim angeln am Wasserfall
Kinder beim angeln am Wasserfall
Elefanten, Laos, Tad Pachuam, Bolaven
Mutig unter wilden Tieren

Quer durch den Dschungel

Der zweite Wasserfall auf der Karte war ein Reinfall. (Tad Campee) Erstens ging es über acht km auf schlimmster Schotterstrecke in den Dschungel. Zweitens ist er nicht beschildert und drittens nicht sonderlich sehenswert. Ich bin zuerst vorbei gefahren. Erst als ich ca. vier Kilometer weiter durch einen Fluss ohne Brücke gestoppt werde, kehre ich um. Auf dem Rückweg fallen mir auf einem kleinen Platz rechts zwei Moped auf. Tatsächlich war das der gesuchte Wasserfall Tad Campee. Die Mopeds gehörten zwei Frauen, die, wie in Laos üblich, im flachen Wasser gerade ihr Bad nehmen. Ich lauf noch ein bisschen auf den Felsen umher und fahre ziemlich enttäuscht zurück.

Baum, Dschungel, Baumriese, Laos, Bolavenplateau
Baumriese im Dschungel

Um die Größe des Baumes zu erfassen muss man ganz schön weit laufen. Das kleine Etwas am Stamm ist mein Moped

Langeweile

Abgesehen von den Wasserfällen ist ganze Strecke bis zum heutigen Ziel Tad Lo dünn besiedelt und langweilig zu fahren. Zudem bin ich das Rollerfahren nicht gewohnt. Alles fliegt so schnell an einem vorbei. Die Eindrücke, die man beim langsamen Radeln bekommt, fehlen. Auf der anderen Seite wäre ich mit meinem RR mindestens drei Tage länger unterwegs gewesen.

Häckseln und trocknen am Straßenrand

Am Straßenrand. wird von den Dorfgemeinschaften Maniok verarbeitet und getrocknet. Während der Nachbar Thailand der zweitgrößte Manioklieferant der Welt ist, wird das hier in Laos eher für den Hausgebrauch verarbeitet. Der oder das getrocknete Maniok ist sehr hart und wie Kunststoff an.

Maniok, Laos, Bolavenplateau
Die Dorfgemeinschaft zerkleinert Maniok
Bolavenplateau, Maniok, Laos
Anschließend wird es getrocknet
Boalvenplateau, Maniok wenden, Laos, Frau mit Strohhut
….und immer wieder gewendet.
Maniok in der Hand, Laos, Bolavenplateau
Fühlt sich wie Plastik an

Homestay mit Führung

Auf der Strecke gibt’s noch die Möglichkeit handgewebten Textilien zu kaufen, die ich aber links liegen lass. Der Homestay bei einem kleinen lokalen Kaffeebauer ist interessanter. Hier gibt auch ne Führung in Englisch. Für Radlfahrer, wäre das eine gute Adresse zum Übernachten.

Kaffeepflanze, Laos, Bolavenplateau
Die Kaffeeplanze
Kaffeefrucht, Laos, Bolaven
Die Frucht…….
Kaffee trockenen, Laos, Bolavenplateau
Kaffee beim trocken

Das Tagesziel Tad Lo

Die erste Tagesetappe endet wie bei allen Touris in Tad Lo. Ein kleines laotisches Dorf, das in einer Ecke komplett von dem Tourismus beherrscht wird und auf den anderen 2/3 noch ursprüngliches Landleben zeigt. Ich komme gegen 16.00 Uhr an. Die warmen Strahlen der Abendsonne werfen ein weiches Licht auf den Ort. In dem Fluss in der Ortsmitte treffen sich so nach und nach die Ortsbewohner zur abendlichen Körperpflege und auch noch zum Wäschewaschen. Die Kinder planschen im flachen Wasser und die Gemüsebeete werden gegossen. Landleben pur.

Alleine im Dorf

Das wird aber von den meist sehr jungen Touristen nicht, oder nur in Form eines Fotos im Sekundentakt wahrgenommen. Chinesische Reisgruppen lassen grüßen. Zum wiederholten Mal bin ich, trotz zahlreicher Touris, der einzige Farang der ins Dorf spaziert. Für Backpacker ist es viel wichtiger, in ihrer Unterkunft im WLAN die gerade geschossenen Fotos zu posten und sich mit ihresgleichen auszutauschen. An Land und Leute, zumindest den Einheimischen besteht nur zweitrangiges Interesse.

Tad Lo, Laos, Bolavenplateau,
Wohnen mit Ausblick. Den Bungalow rechts neben der Baustelle hab ich mir gegönnt.
Kühe am Fluss, Tad Lo, Laos, Bolaven-Loop
Abendstimmunt
Baden im Flus, Tad Lo, Laos, Bolaven-Loop
Die abendliche Körperpflege im Fluss
Tad Lo, Laos, Dorfkinder beim baden, Bolavenplateau
Dorfkinder beim Baden
Tad Lo, Dorfkinder beim Baden, Bolavenplateau, Laos
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Dorfkinder in Laos, Tad Lo, Bolavenplateau
Dorfkinder
Kind in Tad Lo Laos,
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Hängematte mit Kinder, Laos, Bolavenplatea
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Dorfidylle in Tad Lo

Schwein in Tad Lo,
Zukunftsplanung oder Aufstiegschancen. Heute noch unter dem Tisch und morgen….??????
Freidhof, Tad Lo, Laos
Der Friedhof

Touristentrubel

Ich spaziere dann noch zum Wasserfall hinter einer Bergkuppe. Ganz überrascht stehe ich mitten unter Scharen von Touristen aller Schichten und Altersklassen. Der Gegensatz könnte nicht größer sein. Auf der einen Seite das ursprüngliche Dorf und hier am Wasserfall der absolute Touri-Trubel.

Im Mittelpunkt stehen zwei Elefanten, die Untertags zum Reiten bereitstehen. In der Abendsonne werden für die Touris zum Baden ins Wasser geführt. Auch ich schieße die Speicherkarte warm. Es ist verdammt schwierig ein Bild von einem der Elefanten zu bekommen, auf dem dann kein Tourischädel zu sehen ist. Ob die Elefanten hier ein besseres Leben haben als im Maesa-Elephantcamp kann ich nicht beurteilen

Elefanten Tad Lo, Laos, Bolavenplateau
Elefanten faszinieren groß und klein
Elefanten, Tad Lo, Bolavenplateau, Laos
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Wasser, Elefant beim Baden, Laos, Bolavenplateau
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Wasserfall, Ta Lo, Laos, Elefant im Wasser
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Elefant, Aug,e Laos
Schau mir in die Augen kleines………
Elefant mit Bananen, Laos, Bolavenplateau
Mahlzeit

Abendessen

Auf der Suche nach was essbarem Lauf ich noch mal durch den Ort. In einem Lokal an der Straße setze ich mich hin und schaue beim Boule spielen zu. Später stellt sich heraus, das die beiden Betreiber Europäer sind und so ins Boule vertieft sind, dass sie die Gäste ignorieren. Auch eine Geschäftsmöglichkeit.

Boule, Laos, Bolavenplateau
Feierabendspielchen

Irgendwann wird man auf mich aufmerksam. Eine blonde Frau bemerkt Kundschaft. Als ich die Bestellung aufgebe, wird der Nachbarin geschrien. Das ist eine Einheimische mit Kind. Die blonde Chefin nimmt jetzt das Kind und Frau Nachbarin darf für mich kochen. Das nenne ich mal Integration. Geschmeckt hat es wirklich gut.

Geko am Licht, Laos, Tad Lo,
Die Gekos haben es einfacher. Sobald das Licht eingeschaltet ist heißt es: Das Büfett ist eröffnet.
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Die Gekos haben es einfacher. Sobald das Licht eingeschaltet ist heißt es: Das Büfett ist eröffnet.

Fazit: Tad Lo hat zu diesem Zeitpunkt trotz Touristen noch den Charme der des unverbrauchten laotischen Landlebens. Für mich neben dem Homestay Tad Tayicseua einer der Höhepunkte der Bolavenrunde.

Hier noch die Route auf GPSies.

6 thoughts on “Mit dem Motorrad auf dem Bolavenplateau

  1. Hallo Herb,
    das Bolaven-Plateau zu besuchen war auch in meiner Planung gewesen. Doch als notorischer Radler war ich trotz des Regens nicht auf die Idee gekommen, es auf’m Moped zu versuchen. Diese Einstellung hat sich erst in Kambodscha geändert und hat zu ganz guten Ergebnissen geführt.
    viele Grüße Haha

    1. Hallo Horst,
      Ich bin auch begeisterter Radler. Aber die Zeitnot lies mich zum Motor greifen. War aber, wie du gelesen hast auch nicht ganz zufrieden. So ist der Mensch, will immer das was er nicht hat. Sollte ich nochmals in die Gegend kommen werde ich es mit dem Rad probieren. Wobei die Strecke oft langweilig ist. Aber die Wasserfälle und Tad Lo sind schon einen Besuch wert.
      Gruß
      Herb

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